#nur30min S01E02 Darf ich YouTube?

OMG? Das Kind will andauernd YouTube schauen, was jetzt?

Auch die Erwachsenen kennen YouTube, aber irgendwie ist da alles furchtbar, oder? Nicht wirklich, ihr ahnt es. Denn selbst wenn es ab einem bestimmten Alter schick zu sein scheint YouTube zu bashen, so gibt es doch ziemlich viele Gründe, warum YouTube gut ist und weswegen YouTube für viele Kinder und Jugendliche wichtig ist.

Photo von NordWood Themes auf Unsplash

Zur Einordnung einige Zahlen vorweg. Wir sprechen heute nur über YouTube und nicht über Videoplattformen allgemein, weil YouTube mehr als 80% Marktanteil hält. Die restlichen 20% teilen sich Vimeo, Twitch TV und Clipfish.

Zahlen zu YouTube

  • gehört zum Google-Konzern
  • gibt es seit 2005
  • hat 1,9 Mrd Nutzer*innen weltweit
  • 6 Mio in Deutschland
  • es gilt das 90-9-1 Prinzip: 90% konsumieren Inhalte, 9% kommentieren und bewerten und nur 1% produzieren selbst.
  • 90% der Kinder und Jugendlichen zwischen 12 und 19 schauen mehrmals pro Woche YouTube Clips
  • YouTube nimmt Geld über Werbeeinblendungen auf der Plattform ein
  • 2018 hat der bestbezahlte Kanal 22 Mio Dollar Jahresumsatz gemacht
  • In Deutschland verdienen die Top 10 auch sechsstellig

Das erste Video auf YouTube heißt „Me at the zoo“

Das Video mit den meisten Klicks, das kein Musikvideo ist, heißt „Masha and The Bear – Recipe for disaster (Episode 17)“. Es hat über 3 Mrd Views.

Kennt ihr nicht? Macht nix. Kannten wir auch nicht. Dafür stellen wir euch im Podcast aber die Genres vor:

  • Let’s Plays
  • Tutorials/How Tos/Erklärvideos
  • Lifestyle/Hauls/unboxing
  • Kommentare (Pol)
  • Challenges
  • Pranks
  • Comedy
  • Vlogs
  • Reaction Videos
  • Musik

Vielen bereitet YouTube Kopfschmerzen weil die Menge an Videos schier unendlich ist. Wie soll man da den Überblick behalten und wie kann man sicherstellen, dass die Kinder nichts sehen, was sie am Ende verstört?

Wie können wir als Eltern im Blick behalten, was die Kinder schauen? 

  • … Autoplay aus
  • … eingeschränkten Modus aktivieren
  • … YouTube Kids

oder besser ( je nach Alter)

  • Kinder Videos auf Streaming Diensten und DVDs schauen lassen
  • Schneller coole Sachen empfehlen, als Kinder doofes Zeug finden (ziemlich gute Quelle dafür sind die meisten Kanäle von funk)
  • Kinder aufklären was Influencer Werbung ist und ihnen klarmachen, dass es sich authentisch anfühlt, dass es das aber nicht ist.
  • Am Ende ist es das Ziel, dass das Kind sich selbst schützt. Wenn es also unangemessene Inhalte sieht ausmachen, Gerät rumdrehen/zuklappen/Hand drauf und/oder die Eltern rufen. So wie es damals beim fernsehen auch war.
  • Ach und merkt euch: Der eigene Geschmack ist nicht mit einer pädagogischen Einschätzung gleichzusetzen.
  • Am Ende: …ihr wart auch mal jung und fandet wahrscheinlich so wie Patricia Quatsch wie Otto Waalkes lustig….

Unser Partner SCHAU HIN! hat auch noch ein paar Tipps für euch:

Wir sind stolze Partner*in des Podcast-Labels HAUS EINS, wo außerdem Shows wie Anekdotisch Evident, der Lila Podcast und die Wochendämmerung erscheinen.

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In Folge 10 werden wir eure Fragen beantworten. Stellt sie uns per Mail kontakt@nur30min.de.

nur30min gibt es auf Deezer, Spotify und iTunes.

Die Musik in Intro und Outro stammt von Joseph McDade.

nur30min.de ist ein Podcast von und mit:

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Marcus Richter
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Patricia Cammarata

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8 Antworten auf „#nur30min S01E02 Darf ich YouTube?“

  1. Hallo,
    meine 9-jährige, viel zu viel YT-schauende, Tochter meinte man könne es sowohl wielog als auch flog aussprechen.

    Viele Grüße und Danke für euren Podcast.

  2. Sehr schön, vielen Dank.
    Was mir ’n bißchen gefehlt hat ist das was hier so als „Finger-Family Flaw“ gehandelt wird. Diese Mio. von simpel animierten (meist englischen, aber auch russischen) Kinderliedern, mit allen möglichen bekannten Figuren, gerne auch mit „kindgerechter Gewalt“ also die Actionhelden verprügeln sich gegenseitig oder schlimmeres. Da hilft kein Altersfilter, kein YT Kids, es ist überall. & dank des Algorithmus beißt es sich auch ordentlich in den Empfehlungen fest, wenn man mal eins gesehen hat.

    1. Krass, dass es immer noch Dinge gibt, die mir noch nie begegnet sind. Danke Dir. Ich schaue es mir _nicht_ an, sonst kommen die Algorithmen noch auf die Idee mir das zukünftig anzubieten.

  3. Ich weiß, dass Kinder unterschiedlich sind, aber es wäre super, wenn ihr so Circa-Angaben beim Alter machen könntet. Zum Beispiel wie lange gucken Kinder gerne schon bekannte Folgen, weil sie die Sicherheit brauchen? Es würde mich freuen, wenn ihr das evtl. dazu sagen würdet.

    1. Liebe Diana,
      ich nehme das als Anregung mit in die kommenden Folgen. Wir haben allerdings schon fast die ganze Staffel aufgenommen.
      Zu Deiner Frage: Bei den meisten Kindern gilt die Freude an der Wiederholung bis in die Vorschulzeit. Bis sie so 3-4 Jahre sind ist auch wichtig, dass jede Folge/Geschichte etc. einen abgeschlossenen Spannungsbogen hat. Es ist deswegen manchmal besser 10 min mehr schauen zu lassen als z.B. mitten in einer Folge abzubrechen und auf den nächsten Tag zu vertagen.

  4. Als YouTube Alternative sind wir bei der Kika App gelandet. Dort gibt es ein relativ großes Angebot ohne Werbung und Autoplay.

    Unterstützt auch Chromecast, dann muss das Kind nicht auf das Tablet/Handy gucken.

  5. Ihr hattet den Gedanken angeschnitten, dass man vielleicht nicht die Videos kennt die Inn sind. Sicher wird in Elterngruppen auf Problematische Videos hingewiesen – in diesen Gruppen bin ich irgendwie nicht drin.

    Was ich nützlich fände: Ne kuratierte Liste „Youtube-Video die Eltern gesehen haben müssen für die Abendessenunterhaltung“. Ideal mit Tags wie ‚Scam Dangerous‘, ‚Gutes zum Nachmachen‘, ‚unsauberer Influencer‘, ‚Schlechtes Benehmen‘, ‚Gutes Benehmen‘, ‚Fake News‘

    Vielen Dank für den tollen Podcast!

    P.S.:
    Ich versuchs grad noch mit Sendung Maus (Elefant), doch da ist das User-Interface nicht ganz so gut.

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