OMG? Wie soll das gehen?
Die Leitfrage der 1. Folge lautet: Wie kann man einen Digital Native medienkompetent machen, wenn man doch selbst gar nicht so kompetent ist was das Digitale angeht? Eine Herausforderung vor der wahrscheinlich ziemlich viele Eltern stehen, denn immerhin sind 57% der Deutschen älter als 40.
Patricia und Marcus sprechen darüber, was ein Digital Native überhaupt ist und aus welchen Gründen es für viele Eltern so schwer ist sich dem Thema Medienerziehung zu nähern. Zeitmangel, Ängste, Überforderung spielen da eine Rolle. Nur… irgendwie muss man ja doch ran ans Thema.
Vier Wege nach Rom
- Perfektionsanspruch fallen lassen: Lernbegleiter*in werden, sich mit den Kindern entwickeln, aushalten, dass die manchmal voraus sind und aushalten, dass die Digitalisierung ohnehin ständig Neues bringt. Und am Ende: sich gestatten Fehler zu machen und daraus zu lernen.
- Die Eltern-Kind-Beziehung stärken: Zum Beispiel indem man die Säulen der Beziehung von Seligman und Petermann „füttert“: Wahrgenommen werden; den Interessen des anderen Beachtung schenken; gemeinsames tun, auf einer Wellenlänge sein; sich in den anderen hineinfühlen, seine Motive und Absichten erkennen.
Für die Säule „gemeinsames tun“ empfehlen wir zwei Videospiele, die ihr mal mit euren Kindern (wir schätzen Spaß bringt das ab ca. 9 Jahren) ausprobieren könnt:
- Deru – The Art Of Cooperation (u.a. PC, ca. 15 Euro)
- Orbital (App auf dem Handy oder Tablett, ca. 2,30 Euro)
- Erkennen, dass die digitale und die analoge Welt eins sind: denn dann ist es plötzlich ganz einfach – ihr könnt euer komplettes Weltwissen anwenden und weitergeben.
- Vorbehalte gegen Wissen tauschen: Ganz ohne Dazulernen und Wissenserweiterung geht es nicht. Sucht euch aus dem großen Angebot einfach Dinge aus, die zu euch passen. Dem einen liegt Print, der anderen das Zuhören, der Dritten das Erleben.
Damit der Einstieg gelingt, je nach Veranlagung…
- Den Social Media Kompass anschauen: Soziale Netzwerke schnell und übersichtlich eingeschätzt anhand der Kategorien Einstellungen, Meldesystem, Datenschutz eingeschätzt. Perfekt für einen ersten Überblick!
- Den Newsletter von „Gutes Aufwachsen mit Medien“ bestellen.
- Den „Scroller“ für Kinder bestellen. Herausgegeben von der Initiative Teachtoday, eine Initiative der Deutschen Telekom zur Förderung der sicheren und kompetenten Mediennutzung (kostenlos, Print).
- Den „Scout“ bestellen, der Eltern von drei- bis 14-jährigen Kindern dabei unterstützt, ihre Verantwortung bei der Medienerziehung wahrzunehmen. Herausgegeben von der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (kostenlos, 2x im Jahr, Print)
- Auf Festivals gehen, z.B. zur Preisverleihung des mb21 (immer im November in Dresden). Schaut euch die Website mit den Gewinnerprojekten an und vielleicht haben eure Kinder nächstes Jahr sogar Lust mitzumachen.
- Die jugendlichen Kinder zur Tincon z.B. in Berlin, Hamburg, Düsseldorf schicken (für Jugendliche zwischen 13 und 21) und sich dann unterhalten; die Erwachsenen können sich unabhängig davon einige Vorträge auf YouTube ansehen.
- Noch mehr tolle Podcasts wie den Medially-Podcast anhören.
- Die Kinder ab 12 zu den Jugend hackt-Hackathons schicken und als Erwachsene die Abschlussveranstaltungen anschauen (sensationell!), u.a. Heidelberg, Ulm, Halle, Berlin, Hamburg, Linz, Köln, Rostock, FFM…
Unser Partner SCHAU HIN! hat auch noch einige Tipps:
- den Game of Phones Podcast hören
- die Mediencoach-Kolumne als Newsletter abonnieren (Abo-Formular im Website-Footer)
- Medien gemeinsam kreativ nutzen
Wir sind stolze Partner*in des Podcast-Labels HAUS EINS, wo außerdem Shows wie Anekdotisch Evident, der Lila Podcast und die Wochendämmerung erscheinen.
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In Folge 10 werden wir eure Fragen beantworten. Stellt sie uns per Mail kontakt@nur30min.de.
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Die Musik in Intro und Outro stammt von Joseph McDade.
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Danke für die Tipps! Mir ist bei den Spielen und Medieninhalten wichtig, dass sie nicht zu stressig sind (Zeitdruck, zu viel Action/Schnitte, wenig aufdringliche Musik/Hintergrundgeräusche, ohne ”Leben” verlieren). Mein mittlerweile 5-Jähriger findet “Thinkrolls” (iOS, Android) toll.
Liebe Katrin,
vielen Dank für die Ergänzung. Der Stressfaktor ist bei jüngeren Kindern sicherlich noch ein wesentlicher Aspekt. „Thinkrolls“ werde ich mir mal anschauen.
Was „Material zum Nachlesen“ angeht: Die Broschüren von Klicksafe (https://www.klicksafe.de/) fand ich auch nicht verkehrt.
Mit „Hackathons besuchen“ outet ihr eure eigene Nerd-Ader 😉 Wer da Interesse hat: Es lohnt sich, auch regional(er) zu recherchieren. Es gibt da häufig weitere Veranstaltungen. Beispielsweise veranstaltet in Baden-Württemberg das Kindermedienland (Initiative des Landes zur Stärkung der Medienkompetenz) mehrmals pro Jahr einen Hackathon namens „Hack to the Future“ (https://www.hacktothefuture.de/) an wechselnden Orten.