#nur30min S01E05 NetSlop ist der neue heiße Scheiß!

Das Kind will einen Account bei NetSlop. Aber was ist das?

Keine Angst, ihr habt nichts verpasst – es gibt NOCH kein NetSlop – aber wir wollen heute mit euch darüber sprechen, wie man mit neuen Phänomenen umgeht, die einen früher oder später ereilen. Denn es wird vorkommen, dass die Kinder etwas kennen (und dort einen Account wollen) und wir Eltern haben noch nie davon gehört.  Deswegen beschäftigen wir uns heute mit der Frage: Wie können wir uns ein Urteil über Phänomene oder Plattformen bilden ohne selbst Teil davon zu sein?

NetSlop? Was ist das und darf ich es erlauben?

So könnt ihr euch ein Urteil bilden:

  • Sammelt Informationen über das Netzwerk

Sucht in einer Suchmaschine nach Artikeln über das Netzwerk und lest drei bis vier Artikel dazu. Alarmismus sei Dank sind gängige Gefahren und Probleme in der Regel medial gut zusammengefasst. 

Wichtig ist dann, das Ganze zu versachlichen. Indem man bewusst Seiten ansteuert, die sich medienpädagogisch mit dem Thema auseinandergetzte haben. SCHAU HIN!, unser Medienpartner ist so eine Seite. Und wie bei jeder richtigen Recherche, schaut man sich dann noch ein, zwei weitere Seiten an. Z.B. den elternguide.online.

Schwieriger ist es vermutlich ein Gefühl dafür zu bekommen, was die jeweilige Plattform für Kinder und Jugendliche attraktiv macht. Macht sie einfach Spaß (Bsp. TikTok) oder erfüllt sie z.B. eine Entwicklungsaufgabe (Abgleich, Suche nach Identität). Stellt euch diese Frage bewusst.

Im Idealfall schaut man sich das Ganze selbst mal an. Bei TikTok hat man ja das „Glück“ dass die Clips auch über Twitter oder YT anzuschauen sind und man sich selbst keinen Account anlegen muss.

  • Macht euch klar, welche konkreten Gefahren es geben könnte.

Zum Beispiel Cyber-Grooming, das Sammeln privater Daten und In-App-Käufe. Wie die jeweiligen Plattformen Geld generieren, sollte euch klar sein. Das besprecht ihr dann mit euren Kindern. Instagram verdient einfach über sposored Posts, bei TikTok können die User anderen Usern kleine Geldgeschenke machen z.B..

  • Prüft, welche Gegenmaßnahmen ergriffen werden können, d.h. richtet die App mit dem Kind zusammen ein und schaut zusammen die Einstellungen an
  • Kann/sollte das Profil auf „privat“ gestellt werden (denkbar bei jüngeren Kindern, ältere werden euch bei diesem Vorschlag entgeistert anschauen)?
  • Ist es möglich, den Standort zu deaktivieren?
  • Welche Konfigurationsmöglichkeiten gibt es bezogen auf die Kommentare?
  • Gibt es einen Aktivitätsstatus, kann der deaktiviert werden?
  • Gibt es eine Funktion, mit der man inadäquate Inhalte melden kann? Kennen die Kinder/Jugendlichen sie?
  • Gibt es eine zweistufige Authentifizierung?
  • Kann man DMs ausstellen oder so konfigurieren, dass man nur Nachrichten von Personen bekommt, denen man schon folgt?
  • Kennen sich die Kinder mit der Verbreitung von Bildern und Videomaterial aus? Was darf dargestellt werden? Worauf muss geachtet werden? Denn auch vermeintliche Nebensächlichkeiten wie der Hintergrund geben unter Umständen private Informationen preis.
  • Ist den Kindern klar, dass Inhalte per Screenshot und andere Verfahren abgespeichert und auch außerhalb der jeweiligen Plattform verbreitet werden können? Das sollte man unbedingt für jene Plattformen besprechen, die vorgeben, Inhalte nur eine bestimmte Zeit verfügbar zu machen (z. B. Snapchat und die Storys bei Instagram). 

Was ihr noch tun könnt:

  • Lest zusammen mit eurem Kind die AGB der jeweiligen Plattform. Das mag langweilig klingen – ist aber oft sehr erhellend. Wirklich. Wahrscheinlich auch für euch.

Unser Partner SCHAU HIN! hat auch noch einige Tipps: 

Wir sind stolze Partner*in des Podcast-Labels HAUS EINS, wo außerdem Shows wie Anekdotisch Evident, der Lila Podcast und die Wochendämmerung erscheinen.

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In Folge 10 werden wir eure Fragen beantworten. Stellt sie uns per Mail kontakt@nur30min.de.

nur30min gibt es auf Deezer, Spotify und iTunes.

Die Musik in Intro und Outro stammt von Joseph McDade.

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